"LSW" - Der Verband für alle Spielleute in Bayern
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Anlage zur Wertungsspielordnung - Konzertrwertung
Anlage zur Wertungsspielordnung für Spielmanns- und Fanfarenzüge im Bayr. Blasmusikverband
1. Bewertungsmodalitäten
Für jedes Vortragsstück und für jeden Juror wird ein Kritik- und Wertungsbogen (gem. Anhang) vorbereitet. Zusätzlich sind schriftliche Anmerkungen des Jurors möglich und erwünscht. Es wird das 100 Punkte System für die Wertung angewandt, d.h. die Juroren vergeben pro Kriterium maximal 10 Punkte. Die maximale Punktzahl beträgt demnach 100 Punkte für jedes vorgetragene Stück.
Nach Beendigung der Wertungsklasse führt das Wertungsgericht mit jedem Verein ein Wertungsgespräch. Darin sollen Stärken und Schwächen des Vortrages, sowie Anregungen für die weitere musikalische Arbeit gegeben werden.
Das Ergebnis errechnet sich aus der Addition der Punktzahlen der Juroren, wobei n, 5 zu n +1 aufgerundet wird. Danach wird die Summe durch die Anzahl der Wertungsbögen geteilt.
2. Ablauf der Wertung
Die Wertung beginnt mit dem Zeichen der Jury
Heruntergefallene Instrumente und Instrumententeile dürfen während der Wertung aufgehoben werden, ohne dass es Einfluss auf die Wertung hat.
Die Wertung erfolgt ab dem ersten Kommando des Stabführers/Dirigenten und endet mit der letzten Aktion des Dirigenten/Stabführers.
In den Spielpausen (also zwischen den einzelnen Vorträgen des Zuges) wird nicht gewertet.
Formale Abläufe haben nur wenig mit der musikalischen Fähigkeit der Teilnehmergruppe zu tun und finden deshalb nur geringe Berücksichtigung.
2.1.1. Wertungskriterien beim Bühnenspiel
Intonation / Stimmung (soweit anwendbar)
Stimmung der Instrumente, das richtige Treffen und Halten von Tönen, Tonreinheit, Technische Schulung: Ansatz, Atmung
Rhythmus und Zusammenspiel
Umsetzung des rhythmischen Charakters eines Musikstückes. Rhythmik ist ein grundlegendes Strukturelement von gleicher Bedeutsamkeit wie Melodie und Harmonie. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Zusammenspiel
Die Zeitaufteilung, d.h. das Verhältnis der einzelnen Töne zueinander
Die Schwere, d.h. das Verhältnis der Töne und Betonung (schwer – leicht), das bei der zeitlichen Gliederung stets fühlbar mitspricht und auf den körperlichen Bewegungsempfindungen (Herz-, Puls-, Schrittgefühl) beruht.
Das Zeitmaß das die Geschwindigkeit des musikalischen Ablaufs und damit die tatsächliche Dauer der einzelnen Notenwerte regelt.
Technische Ausführung / Bewältigung Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad sollte stets im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Zuges stehen.
Überforderung sollte tunlichst vermieden werden. Leichtere Musiktitel fehlerfrei vorgetragen haben einen höheren Hörgenuss als schwierige, mit vielen Fehlern behaftete Musiktitel
Hier wird auch berücksichtigt, inwieweit der Zug durch Fehlen wichtiger Instrumente (z.B. Stabspiele, Pauken) den Schwierigkeitsgrad „umgangen“ hat.
Dynamik und Klangbalance
Dynamik ist die Differenzierung der Tonstärke (Lautstärke). Ausnutzung der dynamischen Palette und Elemente auf allen Instrumenten.
Klangbalance beschreibt den sinnvollen Ausgleich zwischen den verschiedenen Instrumentengruppen. Räumliche Anpassungsfähigkeit.
Ton- und Klangqualität
Tonqualität ist abhängig von der technischen Schulung (z.B. Atmung, Ansatz, Schlagtechnik) des Musikers.
Die Klangqualität bewertet das Zusammenwirken (klingen) des gesamten Orchesters
Phrasierung und Artikulation
Phrasierung ist die Gliederung eines Stückes, d.h. die dem musikalischen Sinn gemäße Abgrenzung und Verbindung der Einzelteile (Motiv, Phrase, Periode), aus denen ein zusammenhängender Satz besteht. Dieses ist die Vorbedingung für den sinnvollen Vortrag eines Musikstückes.
Artikulation ist die Kunst sinnvoll zu gliedern und durch die Art der gegenseitigen Abgrenzung einzelner Töne (Akkorde) Ausdruck zu verleihen
Tempo und Agogik
Einhaltung und Gleichmäßigkeit der gewählten oder vorgegebenen Tempi
Stückwahl im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit und Besetzung des Zuges
Mit diesem Kriterium werden die zuvor genannten Punkte zusammengefasst und ein Gesamturteil zur technischen Schulung wiedergegeben.
Stilempfinden und Interpretation
Einhaltung und Bewältigung der Notation unter Berücksichtigung möglicher sinnvoller künstlerischer Freiheiten. Nähe zum Original bei Transkriptionen oder Bearbeitungen. Interpretation und Gestaltung eines Musikstückes.
Ausgewogene und angepasste instrumentale Besetzung.
Mit einer der Epoche und Musikrichtung entsprechenden Stilistik.
Gesamteindruck
Wirkung der Darbietung, musikalisch sinnvolle Aufstellung der Gruppe, instrumentengerechte Haltung der Instrumente, Selbstdarstellung der Gruppe