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Mit Flöten und Schlagzeug
Konzert: Spielmanns- und Fanfarenzug Schimborn und die Drumband Büdingen spielen zusammen - Publikum begeistert
Mömbris-Schimborn Mit »Musik-Macher-Konzert« hatte der Spielmanns- und Fanfarenzug Schimborn den musikalischen Samstagabend überschrieben, zu dem er zur Verstärkung, getreu dem Untertitel »Schimborn trifft Büdingen«, die Drumband Büdingen eingeladen hatte.
Die Gastgeber hatten sich jede Menge Überraschungen einfallen lassen, so dass die rund 450 Gäste in der ausverkauften Schulturnhalle einen überaus abwechslungsreichen Melodienreigen, angereichert durch die humoristische Moderation von Daniel Fleckenstein, erlebten. Dirigiert wurden die Spielleute von Ute Heininger-Lippert bei den Werken, bei denen Flöten und Schlagzeug zum Einsatz kamen. Bei den Werken, bei denen die Fanfaren dazu kamen, dirigierte Rosi Junker. Sie ist seit zwei Jahren die musikalische Leiterin der Schimborner Spielleute und absolvierte somit am Samstag ihr erstes Konzert.
Nicht nur Spielmanns-Literatur
Dabei zeigten die Spielleute vor allem, dass sie nicht nur die für Spielmannszüge typische Musikliteratur beherrschen, sondern auch ganz andere Werke umsetzen können. So begann das Konzert mit dem klassischen Allegro aus dem »Concerto in D-dur« (aus »Sechs Konzerte für fünf Flöten«) von Joseph Bodin de Boismortier mit dem Flötenregister des Vereins. Die Spielleute begeisterten danach nicht minder mit »Heal the world« von Michael Jackson, bei dem Rosi Junker die Piccolo-Flöte solistisch präsentierte.
Dem folgte ein weiterer Höhepunkt, als der Schimborner Vorsitzende Heinz Gilmer Werner Hofmann aus dem hessischen Wachenbuchen, den Komponisten der »Hambach Sinfonie«, unter den Gästen begrüßen konnte. »Ich habe mein Werk noch nie so erlebt«, lobte dieser die Interpretation der Spielleute sichtlich begeistert.
Überraschung und Uraufführung
Die nächste Überraschung folgte auf dem Fuß, denn bei »Jachttaferelen«, bei dem die Komponisten holländische Jagdhorn-Signale zusammengefasst haben, handelte es sich nach Vereinsrecherchen um eine »echte Rarität«, da es in Schimborn erstmals von Spielleuten dargeboten wurde. Als Solisten wirkten Carolin Allig (Horn) und Uwe Junker (Sopranfanfare). Und es gab noch eine zweite Uraufführung, als in der vom Spielleuteorchester erstmals gespielten »Blue Ridge Saga« (James Swearingen) Michael Bathon auch erstmals eine Bassflöte anstimmte.
Das war aber längst noch nicht alles, denn die Spielleute hatten noch »La Camisa Negra« parat. Das hatten sie in Büdingen aufgenommen und an den Bayerischen Rundfunk geschickt, wo es im Laufe der Aktion »Frühaufbläser« mehrere Wochen gesendet wurde. Apropos: Die Gäste aus Büdingen waren mit der Jugenddrumband, die insgesamt aus 14 Schlagzeugerinnen und Schlagzeugern besteht, angereist. Sie bewältigten mit »A piece of cake« (Henk Mennens) und »Four winds of heaven« (Leon Camp) einen geradezu einschlagenden Auftritt, der nach der Pause von der Drumband noch übertroffen wurde. Die Drummer hatten unter Andreas Stolle, der die Drumband im Jahr 1997 wiederbelebt hat, die Stücke »Marksman Musicsound« (Eric Crauwels) und »Mount Everest« (John Maassen) ausgewählt. Stücke, mit denen sie bereits Deutscher Meister wurden.
Stehende Ovationen
Der nächste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten, denn unter dem Motto »Snaredrum-Show« gesellten sich die Schlagzeuger aus Schimborn zu den Drummern aus Büdingen, um in einer weiteren Uraufführung die »Funny Sticks« (J.J. Nellestijn) gemeinsam kreisen zu lassen. Wie er angefangen hatte, so sollte der Konzertabend dann auch enden: Mit den »Klassischen Impressionen in fünf Sätzen«, bei denen die »Feuerwerksmusik« von Georg Friedrich Händel musikalischer Pate stand, gespielt vom Schimborner Spielleuteorchester. Die Gäste waren jedoch so begeistert, dass sie sich mit stehenden Ovationen die Zugaben »The Jolly Huntsman«, bei der die Jugendlichen der Büdinger Schlagzeuger mit dazu kamen, und »Chinello Marsch« mit einer solistischen Einlage von Uwe Junker erklatschten.
Text: Marion Stahl
Quelle:Main-Netz.de