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Spielmannszug Rosenheim holt zum vierten Mal in Folge Meistertitel in die Stadt

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Bayerischer Meister und Vizemeister

Sie haben ihre musikalische Vielfalt und ihr Können gezeigt: Die Musikerinnen und Musiker des Spielmannszug Rosenheim sind am vergangenen Wochenende (26. Oktober) im fränkischen Feuchtwangen wieder Bayerischer Meister und Vizemeister geworden. Die 25 Rosenheimer Spielleute haben sich monatelang auf die Meisterschaft vorbereitet und konnten nun die Früchte ihrer Arbeit ernten.

 

Seit über 30 Jahren nimmt der Spielmannszug an den bayerischen Meisterschaften des Landesverband für Spielmannswesen Bayern e.V. teil und konnte in den letzten Jahrzehnten diverse Meistertitel nach Rosenheim holen. „Die Erwartungen sind da natürlich hoch. Wir wollten es dieses Jahr für unsere Verhältnisse ruhig angehen lassen und nur in einer Klasse starten“, erzählt Andreas Gehrig, erster Vorsitzender des Vereins. Nach der letzten Meisterschaft vor zwei Jahren hatten einige langjährige Mitglieder den Spielmannszug aufgrund von Umzug oder Ausbildung verlassen, einige eine Familie gegründet. Die Stimmen mussten also neu besetzt und aufgeteilt, neue Stücke für die aktuelle Besetzung gefunden werden. „Wir haben die Herausforderungen der letzten zwei Jahre angenommen und inzwischen überwunden. Im Frühjahr haben wir uns dann dazu entschieden, unsere Vielfalt zu zeigen und starteten nun in drei Klassen.“

In der Kategorie „Gemischte Fanfaren- und Spielmannszüge Standard“ traten die Rosenheimer Musiker das letzte Mal vor einem Vierteljahrhundert an. Trotz widriger Umstände - zwei der fünf Fanfaren mussten das Wertungsspiel am Freitagnachmittag leider kurzfristig absagen – war der Auftritt ein voller Erfolg: Dass sie sich mit der Besetzung mit Fanfaren und klassischer Spielmannszug-Musik im bayerischen Vergleich nicht verstecken müssen, bescheinigten die Wertungsrichter den Spielleuten mit der Bewertung „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“ und einem dritten Platz.

Zwölf Flötistinnen nahmen in der Kategorie „Historische Ensembles“ mit ihren historischen Schwegelflöten teil. Schwegelflöten sind einfache Holz-Querflöten ohne Klappen, die im Mittelalter gespielt wurden. Das Musizieren auf solchen Instrumenten unterscheidet sich deutlich von den heutigen gut ausgereiften Klappen-Flöten. Dass die Musikerinnen auch das beherrschen, wurde mit dem Titel „Bayerischer Meister“ belohnt.

Die Königsdisziplin war jedoch die Kategorie „Spielmannszüge offen – Senioren“. Mit dem traditionellen „Florentiner Marsch“ und dem modernen Konzertstück „Night and Light“ zeigten die Rosenheimer ihre Vielseitigkeit. Manuela Schröder (Musikalische Leitung) und Selina Rupp (Dirigentin) sind stolz auf ihre Spielleute: „In dieser Kategorie haben wir mit hervorragendem Erfolg teilgenommen und nur drei Punkte weniger erhalten als die beiden Bayerischen Meister, die im Übrigen auch deutsche Meister sind“, berichtet Selina Rupp. „Das zeigt, dass wir uns auch ohne Probleme dem nationalen Vergleich stellen könnten“ ergänzt Manuela Schröder. Wertungsrichter und Publikum waren beeindruckt von der großen musikalischen Bandbreite des Vereins.

Die Teilnahme an einer Meisterschaft bedeutet viel Arbeit: In den letzten Wochen probten die Spielleute im Alter von 15 bis 52 Jahren an vier Tagen die Woche – Montag bis Donnerstag  

Registerproben, Freitag Gesamtprobe und zum Teil auch noch ganze Samstage. Familie und Freunde konnten sich die Meisterschaftsstücke bereits am letzten Donnerstag bei der Generalprobe im Probenraum im Bürgerhaus Happing anhören. Die Spielleute hatten sie eingeladen, um die Meisterschafts-Situation ein wenig nachzustellen und um den Familien zu zeigen, was sie sich in den letzten Monaten hart erarbeitet hatten: „Wir wissen, dass die vielen Proben Einschnitte im Familienleben und der Freizeit bedeuten. Umso mehr freut es mich, dass wir den Spaß an der Musik und der Gemeinschaft in der anstrengenden Vorbereitungsphase nie verloren haben, das bei den Wertungsspielen rüberbringen konnten und einfach stolz sind auf das, was wir zusammen geschafft haben“, resümiert Andreas Gehrig. Stolz waren natürlich auch die Familien der Spielleute und empfingen die Meister am Sonntagnachmittag mit Sekt und Plakaten in Rosenheim.