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60 Jahre und kein bisschen leise
Stadtspielmannszug Viechtach feiert Jubiläum – Sternmarsch am Stadtplatz und Konzert in der Stadthalle
Sie verstehen es, zu feiern. Das haben die Spielleute des Stadtspielmannszuges Viechtach schon bei vielen Anlässen bewiesen. Auch der 60. Geburtstag wurde gebührend begangen und war perfekt durchorganisiert. Zum Standkonzert am Samstagnachmittag marschierten neben dem Jubelverein die Stadtkapelle Viechtach, die Vejdacha Fanfaren, der Spielmannszug der FF Teisnach und der Spielmannszug „Grenzfähnlein“ Furth im Wald aus verschiedenen Richtungen zum Stadtplatz.
Standkonzert am Stadtplatz
Dort stellten sich die Musikgrupppen kurz vor und gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Anschließend feierte man gemeinsam einen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, der von Pfarrer Konrad zelebriert und von Mitgliedern des Spielmannszugs mitgestaltet. Danach führte der Stadtspielmannszug den Zug zur Stadthalle an. Dort gab es das große Jubiläumskonzert.
Großes Jubiläumskonzert
Den ersten Teil des Konzertes bestritt das Projektorchester des LSW-Bayern e.V., dem auch eine Anzahl von Viechtacher Spielleuten angehört. Es wurden neue Eigenkompositionen vom musikalischen Leiter Hermann Dirscherl vorgetragen. Darunter auch Stücke die das Projektorchester in Zusammenarbeit mit dem Bayr. Rundfunk für Volksmusiksendungen eingespielt haben. Höhepunkt war dabei das Stück „Atlantis“ für die kombinierte Besetzung. Dieses Stück ist eine Auftragskomposition für die Spielleute der Gema-Stiftung an Dirscherl und wurde vom Projektorchester in diesem Jahr beim Deutschen Musikfest in Osnabrück uraufgeführt. Dirscherl überbrachte im Auftrag vom Vorstand Franz Kleisinger auch die Grüße aller Mitgliedsvereine des LSW-Bayern an die „Viechtacher“. Er bescheinigte ihnen eine „hohe musikalische Qualität und übergab eine sehr große Glückwunschkarte vom Landesverband und wünschte gemäß dem Motto des Vereines „allzeit gut Spiel“.
Danach gehört im 2. Teil die Bühne ganz dem Stadtspielmannszg. Zweiter Vorsitzender Basti Brem blickte zwischendurch auf die Geschichte des Vereins zurück. Zahlreiche Bilder illustrierten das Gesagte. Bei den Eisenbarthspielen 1959 war der erste Auftritt. Lange Zeit war der Musikzug eine reine Männerangelegenheit. Erst 1968 kamen weibliche Spielleute dazu. 1976 wurde es bunt. Hatte man zuvor dunkelgrüne Jacken getragen, tritt man seither in einer musketierähnlichen Uniform auf, die in den Stadtfarben Rot und Grün gehalten ist.
Eigenes Vereinsheim
Ein entscheidender Schritt in der Vereinsgeschichte war Anfang der 2000er der Bezug der eigenen Probenräume im Freibadgebäude. „Der Stadtspielmannszug hat wieder alle Register gezogen“ sagte stellvertretender Landrat Erich Muhr, der zudem für die gute Jugendarbeit dankte. Bürgermeister Franz Wittmann überreichte eine große Geburtstagstorte und lobte den Spielmannszug als „Botschafter der Stadt Viechtach“. Beim Konzert präsentierte sich der Spielmannszug von seinen vielen Seiten, dazu gehörten rockig, arrangierte Fanfaren genauso wie sanfte Flötentöne. In der voll besetzten Stadthalle wurde kräftig applaudiert und schließlich nach einer Zugabe verlangt.
„Superheldin“ Stern
Gegen Ende des Konzertes wurde Rosmarie Stern zum Ehrenmitglied ernannt. Vorsitzender Max Straßner überreichte ihr eine Urkunde und Blumen. Seit über 30 Jahren ist Stern Schriftführerin und damit eine „Spielmannszug-Superheldin“, wie Straßner es nannte. Schließlich durften die Spielleute ihre Instrumente beiseitelegen. Den musikalischen Part zur Party übernahm die Gruppe UHU und es wurde noch lange ausgelassen gefeiert.
Text: Andreas Wühr